Die Badische Zeitung schrieb am 14. Dezember 2016 - Katharina Bächle
Gospel, Groove und Gänsehaut
Emmendinger Chor Soulvation bietet in der evangelischen Kirche in Sexau ein mitreißendes Konzert.
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  • Der Emmendinger Gospelchor Soulvation begeisterte das Publikum. Beim afrikanischen „Amezaliwa“ durfte die Trommel zur Begleitung nicht fehlen. Foto: Katharina Bächle

SEXAU. Dass auch Musik Lichter entzünden kann, lernte das Publikum beim Konzert des Emmendinger Gospelchors Soulvation in der evangelischen Kirche in Sexau. Am Abend des dritten Adventssonntags begeisterten die Sängerinnen und Sänger mit Gospels und Popsongs und sorgten dabei auch für Gänsehautmomente.
Die Atmosphäre war herzlich und warm. Angela Mink, Leiterin von Soulvation, betonte, sie freue sich, nach zwei Jahren wieder "in dieser wunderschönen Kirche zu spielen, die wunderbar gefüllt ist." Mit "There´s a Light" eröffnete der Chor den Konzertabend. Es folgte "Love is the message", und viele Besucher sangen und klatschten mit Elan mit. Beim Spiritual "He´s Got the Whole World" freuten sich die sechs Männer im Chor über die stimmgewaltige Unterstützung durch das Publikum, mussten sie sich mit der Melodie doch gegen 21 Frauenstimmen durchsetzen. Dank den Zuhörern war das aber kein Problem.

Es ist immer wieder erstaunlich, was Soulvation allein mit der Kraft der Stimme zum Ausdruck bringt – sowohl bei den Soloparts als auch in der Gemeinschaft. Bei den hauptsächlich a cappella gesungenen Liedern zeigte sich, dass jeder im Chor seine Stimme tadellos beherrscht.

Bei "Gede Nibo" stellte sich Soulvation einer besonderen Herausforderung und sang auf Haitianisch. Dabei hatte jeder auch eine eigene Stimme zu singen. Sehr begeistert zeigte sich das Publikum davon, wie durch präzise Rhythmik und ausgefallene Dynamik einzeln gesungene Silben zu einer mit Worten unbeschreiblichen Klangfläche zusammenfügt wurden. Die Zuhörer zollten dem Chor dafür kräftigen Applaus.

Aber Soulvation kann auch ruhigere Töne anschlagen und sorgte mit den Pop-Balladen "Change the World", "Halleluja" und "Lonesome Road" für Gänsehautmomente. Die Premiere von "Shakles" (Fesseln) gelang wunderbar. Im Original ein Hip-Hop- und R'n'B-Song, übertrug sich der Flow auf die A-Cappella-Version und machte daraus ein groovendes Stück.

Obwohl sich die 27 Sängerinnen und Sänger dem Gospel und Soul verschrieben haben, finden sich auch Popsongs in ihrem Repertoire. Chorleiterin Mink passt die Lieder musikalisch wie stimmlich in das Programm ein. Zu einem voluminösen Klang formten sich die einzelnen Chorstimmen bei der Joe-Cocker-Version des Beatles-Songs "With a Little Help From My Friends".

Natürlich durften bei dem Konzert im Advent knapp zwei Wochen vor Heiligabend Weihnachtslieder nicht fehlen. Zur Freude von Chor und Publikum erklang "Amezaliwa", ein afrikanisches Weihnachtslied. "Heute dürfen wir endlich unser Lieblingslied singen", kündigte Mink an und verriet, dass es sonst unterm Jahr inkognito – getarnt als Frühlings- oder Sommerlied – gesungen werde. Das war dann auch das einzige Lied, bei dem zum Chor eine Trommel als Rhythmusinstrument dazukam, kraftvoll geschlagen von Susanna Herrmanns. Ausgelassen sangen und klatschten die Konzertbesucher mit und forderten noch zwei Zugaben ein. Das mitreißende Konzert honorierte das Publikum mit stehenden Ovationen.




Die Badische Zeitung schrieb am 25. Juni - Dagmar Barber
Ein Hoch auf die Lust an der Musik
Bei der "Nacht der Chöre" präsentierten sich Popvox, Jazzaffair und Soulvation einem begeisterten Publikum im Zirkuszelt.
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  • Mitreißende Gospels: Die Gruppe Soulvation mit ihrer Chorleiterin Angela Mink bei der Nacht der Chöre auf dem Tafelberg Foto: Dagmar Barber

EMMENDINGEN. "Happy" - die voller Inbrunst vielstimmig gesungene Botschaft ist eindeutig und spiegelt die Stimmung der "Nacht der Chöre" auf dem Tafelberg wieder. Alle drei Chöre Popvox, Jazzaffair und Soulvation verstanden vor allem eines: ihr Publikum zu faszinieren. Von der Art, wie die Ensembles ihren euphorischen Enthusiasmus mittels purer positiver Vibrationen ins Auditorium transferierten, waren alle Besucher im Zirkuszelt begeistert.
Zum Auftakt wirbeln die Chormitglieder von Pop Vox unter Leitung von Stefan Rheidt in zartgrün-weißer Kleidung zu der Hymne "Ein Hoch auf uns, auf dieses Leben" und erinnern damit keineswegs zufällig an das Motto des Musikfestes "Let’s celebrate: Zelt.Lust" des Veranstalters Tonart. Rheidt, der Chorleiter, arrangierte Pop-Standards zu einer verführerischen Mixtur: "Fields of Gold", "Under the Bridge", "Viva la Vida" und sehr schön vorgetragen "Engel" von Rammstein "Wer zu Lebzeit gut auf Erden wird nach dem Tod ein Engel werden".

Gleich danach weiß Jazzaffair gesanglich vom ersten Moment an zu überzeugen. Derzeit besteht der reine Frauenchor aus 18 Sängerinnen und ist mittlerweile international besetzt: Gareth Reaks, der Chorleiter, ist Engländer. Einige der Sängerinnen kommen aus Russland, Frankreich und Schweden. Ihr Auftritt mit Witz und Charme wurde vom Publikum immer wieder mit Applaus begleitet. Ein rasantes Latin-Stück der schwedischen "Real Group" wird gesungen: wer den Text kennt, kann "Chilly con carne" auch kochen. A Capella erklang "Java Jive", von "Manhatten Transfer" aus den 40er Jahren" und "And so it goes" von Billy Joel , eine stimmungsvolle Ballade. Selbst das inflationär oft gehörte "All of me" erstrahlt in neuem Glanz. Sehr schön vorgetragen das "Breaking up is hard to do" von Neil Sedaka aus dem Jahr 1962. "Boogie Woogie Bugle Boy” – Dieser Zungenbrecher von den Andrew Sisters wurde von Reaks persönlich angekündigt. Yasmin Kaiser hatte einen beeindruckenden Soloauftritt bei "the Boy from News York City" .

Bei Soulvation, dem ältesten Chor von Tonart, reckten sich die Hände immer wieder gen Himmel, wippten die Füße im Takt. Unter Leitung der stimmgewaltigen Angela Mink werden mitreißende Gospels und Spirituals vorgetragen. Schon in der ersten Hälfte strahlt der Chor mit überschäumenden Rhythm-'n'-Blues-Hymnen "This Little light" oder " You raise me up” und steigert sich nach der Pause unter dem Jubel der Zuschauer noch einmal: "Amezaliwa" oder "With a Little help". Mit wunderbarer Solostimme beeindruckte Mathias Birmele mit "Hallelujah". Noch einmal richtig in Fahrt gerät der rasante Gospelexpress zum stürmisch umjubelten Finale mit dem unverwüstlichen Klassiker der Edwin Hawkins Singers "Oh, Happy Day".

Zum 25. Jubiläum von Tonart hatte Angela Mink eine ganz besondere Überraschung für den sichtlich gerührten Werner Englert: Dramaturgisch perfekt arrangierte sie für alle drei Chöre ein spezielles "Happy Birthday" vierstimmig gesungen unter Einbeziehung des gesamten Publikums. Spontan stimmte Werner Engler improvisiert "das ist ein schönes Geschenk" in den Gesang ein.







Die Badische Zeitung schrieb am 29. September 2015 - Katharina Bächle

Ein groovendes Geburtstagsständchen
Der Gospelchor Soulvation feierte sein 20-jähriges Bestehen mit einem Konzert in der vollbesetzten Stadtkirche.
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  • Sind seit 20 Jahren ein Team: Soulvation und Chorleiterin Angela Mink (im Vordergrund) beim Konzert in der Stadtkirche. Foto: Katharina Bächle


EMMENDINGEN. "So voll ist die Kirche sonst nur zu Weihnachten", freute sich Chorleiterin Angela Mink. Für sie und ihren Gospelchor Soulvation war es beim Konzert am Sonntag wie Ostern und Weihnachten zusammen. Der Grund: Der Chor feierte sein 20-jähriges Bestehen. Gäste kamen viele, um den Geburtstag mitzufeiern. Die evangelische Stadtkirche war voll besetzt.

Zu hören gab es ein buntes Best-Off-Programm. "Wir präsentieren heute die Lieder, die wir am liebsten singen", kündigte Angela Mink an. In den Gospels und Spirituals die der Chor singt, geht es oft um die Liebe. Die Liebe zu Gott, die Liebe von Gott zu den Menschen aber auch die zwischenmenschliche Liebe. Liebe ist auch die Botschaft, mit der Soulvation ihr Geburtstagskonzert eröffnen. Dabei zeigte sich gleich, wie vielfältig der Chor ist. Groovend, mit viel Tempo und Spaß bei "Love is the message", mit viel Gefühl und etwas ruhiger bei Elton Johns "Can you feel the love tonight" aus dem Film König der Löwen.

Viel Liebe steckt auch in der Chorarbeit, die Angela Mink leistet. Jeden Mittwoch bei den Proben achtet sie auf die Intonation, den Zusammenklang und vermittelt ihren Sängerinnen und Sängern neben dem Rhythmusgefühl auch die nötige Spannung. Das konnten die Konzertbesucher bei jeder Nummer spüren. Mink versteht es, ihre 35 Choristen mit den nötigen Nuancen zu lenken, die die Sängerinnen und Sänger gekonnt umsetzen. Vor allem Freude und viel Energie stecken dahinter, verriet eine Sängerin zum Abschluss, als sie sich bei Angela Mink für ihren Einsatz und die Arbeit der letzten 20 Jahre bedankte. "Du hast eine Energie, die wir nicht verstehen, aber wenn sie zu fließen beginnt, springt der musikalische Funke auf uns über."

Und der Funke sprang auch auf das Publikum über. Was am Sonntagabend beim Geburtstagskonzert an Emotionen frei gesetzt wurde, lässt sich eigentlich gut in einem einzigen Wort zusammenfassen: Glück. Der a cappella-Gesang war nicht nur eine technische Meisterleistung, sondern vor allem auch eine tief musikalische, die Gefühle transportierte. Glücksgefühle bei Pharrell Williams Hit "Happy", Gänsehautgefühle bei Lonard Cohans "Halleluja" und das Gefühl der afrikanischen Lebensfreude und Vitalität bei "Amezaliwa".

"Alle Songs werden in der Originalsprache gesungen, um die Emotionen unverfälscht rüberzubringen", erklärte Mink. Auch wenn die Zuhörer vielleicht nicht alle Songs textlich verstanden haben, das Gefühl, was durch die Musik ausgedrückt wurde, kam unversehens beim Publikum an. Bei den Spirituals schlechthin, wie Angela Mink die beiden Stücke "He´s got the wohle world in his hand" und "This little light of mine" ankündigte, "können sie gerne mitsingen, mitklatschen oder einfach improvisieren." Viele Konzertbesucher folgten dieser Aufforderung. Dass Soulvation nicht nur fröhlich kann, bewies der Chor eindrücklich bei "The lonesome road", bei der die Sängerinnen und Sänger eine melancholische Stimmung vermittelten, um im Anschluss bei "God is with us" die immer bestehende Hoffnung auszudrücken.

Immer wieder aufs Neue wurde die hohe Professionalität im Umgang mit dem sensiblen Instrument Stimme deutlich. Sei es bei der Interpretation von Popsongs wie Coldplays "Viva la vida", das – obwohl als ruhigere Nummer interpretiert und nicht so poppig wie das Original – nichts von seiner Intensität verlor. Oder bei "Gede Nibo", einem Tanz aus Haiti, dem Soulvation mit präzisem Rhythmusgefühl den passenden Drive verlieh. Die Verschachtelung der einzelnen Stimmen sei die Schwierigkeit, erklärte Mink in ihrer Anmoderation. Dazu kam noch die Mehrstimmigkeit. Doch beides meisterte der Chor gekonnt. Die Zuhörer dankten es den Sängern mit tosendem Applaus, Bravorufen und standing ovations.

Als große Geburtstagsüberraschung sangen bei den Zugaben "Amen", und "Oh happy day" auch noch ein paar ehemalige Chormitglieder mit. Mink forderte auf ihre liebenswürdige Art dabei nochmals die Unterstützung des Publikums ein. Mit dem irischen Segenswunsch wurden die glücklichen Zuhörer nach einem fast zweistündigen Konzert auf den Heimweg geleitet.






Die Badische Zeitung schrieb am 11. März 2015 - Christel Hülter-Hassler

Ein besonderes Konzerterlebnis
Der 35-köpfige Chor "Soulvation" sorgt beim Konzert in der Nordweiler Kirche für "glückliche Ohren" beim Publikum.
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  • Grandiose Stimmen und überbordende Freude an der Musik machten das Konzert von „Soulvation“ in der Kirche in Nordweil zu einem sinnlichen Erlebnis für die Zuhörer. Foto: Christel Hülter-Hassler

KENZINGEN-NORDWEIL. Mit ihren Stimmen stülpten sie das Innerste nach außen, berührten durch unglaubliche Intensität und brachten zum Schluss die Zuhörer in den Bänken der St. Barbara Kirche in Nordweil zum Tanzen: Der 35-köpfige Chor "Soulvation" des Vereins Tonart in Emmendingen bescherte seinen begeisterten Zuhörern ein fantastisches Konzerterlebnis.
Was am Sonntagabend in der Nordweiler Pfarrkirche an Emotionen geweckt wurde, erlebt man selten an einem Konzert. Die Intonierung und Darbietung der Spirituals, Gospels und auch einiger Popstücke war nicht nur eine technische Meisterleistung, sondern durch die emotionale Art der Darbietung ein tief berührendes Erlebnis für die Zuhörer. Jegliche Grenzen zwischen den Akteuren und dem Publikum schienen aufgehoben. Das Ensemble "lebte" die Lieder und brachte 20 teils höchst komplizierte Arrangements ohne Noten zu Gehör.

Schon mit dem ersten Lied "There is a light coming" hatte der Chor die Zuhörer in seinen Bann gezogen. Es ging weiter mit "Asante sana Jesus" – einer beschwingten Danksagung auf afrikanisch. Mit den Stücken "Can you feel the love" von Elton John und "Chance the world" bewegte sich der Chor zwischen geistlichen und weltlichen Liedern.

Alle Darbietungen waren inspiriert vom Rhythmusgefühl der Sängerinnen und Sänger und den sehr passend inszenierten Soloparts. Akzente setzten auch Keyboard und afrikanische Trommeln. Letztlich war es aber immer die Intensität des Chorgesangs, dem es im perfekten Zusammenspiel von Tempo und Spannung gelang, buchstäblich Glücksgefühle bei den Zuhörern auszulösen.

Die Zuhörer schmelzen dahin

Die musikalische Leiterin Angela Mink ist die fordernde und fördernde Frau, die auch beim Konzert in Nordweil alle Fäden in der Hand hatte, zwischendurch die Stücke anmoderierte und die Zuhörer sehr liebenswert zur Interaktion animierte. Das Lied "Love is the message" offerierte sie mit einem unkonventionellen Plädoyer für die Liebe. Restlos dahin schmolzen die Zuhörer beim Genuss des Popsongs "Halleluja" von Leonard Cohen. Und von großer Klasse war auch "He s got the whole world in his hand" , bei dem die Männer die Melodie sangen und das Publikum euphorisch mit klatschte.

Immer wieder von Neuem zeigte das Ensemble seine hohe Professionalität im Umgang mit dem sensiblen Instrument Stimme. So gelang dem Chor beispielsweise im Lied "Lonesome road" sehr schön die Vermittlung einer melancholischen Stimmung und im nächsten Stück "We are never alone" triumphierte gleich einem Befreiungsschlag die über allem erhabene Hoffnung.

Als zum Schluss mitreißend rhythmische afrikanische Weisen dargeboten wurden, hielt es tatsächlich viele Zuhörer nicht mehr ruhig in den Bänken. Man wippte im Rhythmus, schnippte mit den Fingern, klatschte oder wiegte sich tanzend im Kirchengang. Mit dem Lied "Ride the chariot" hob der Chor sein Publikum buchstäblich empor in den von ihm besungenen mit Samt ausgeschlagenen goldenen Wagen.

Mit einem irischen Segenslied und dem Gospelsong "Oh happy day" verabschiedete sich der Chor nach drei Zugaben . Zurück blieben sich im Nachhall der Lieder wiegende Menschen mit strahlenden Gesichtern und "restlos glücklichen Ohren", wie es eine der begeisterten Zuhörerin ausdrückt






Die Badische Zeitung schrieb am 16. November 2011 ...

„Soulvation“-Publikum in Bewegung
Mitreißende Gospels in der Bahlinger Bergkirche / Benefizkonzert erreicht die dankbaren Bewohner des Hauses Johannes.

Soulvation Bahlingen
Der Gospel- und Soulchor Soulvation begeistert in der
Bahlinger Bergkirche.
Foto: Christel Hülter-Hassler

BAHLINGEN. Mitreißende und sehr wohltuende anderthalb Stunden bescherte der Emmendinger Chor "Soulvation" seinen Zuhörern in der Bergkirche. Er beschenkte gleichzeitig die Bewohner des "Hauses Johannes" in Bahlingen mit diesem Benefizkonzert, denn der Gospel- und Soulchor unterstützt dessen Förderverein und ermöglicht damit Freizeitangebote und die Förderung von Fähigkeiten und Begabungen der Bewohner.

Es war einiges geboten am Sonntagabend im Kirchlein oben auf dem Berg: So dröhnte ein Stampfen und Klatschen und Jubeln aus den Kirchenbänken, Fröhlichkeit strahlte aus den Gesichtern. Der gesamte Raum schien in Bewegung, während Chorleiterin Angela Mink mit erhobenen Armen ihre Sänger mitsamt dem Publikum anfeuerte. Besonders ausgelassen ging es in den ersten Reihen zu, wo Bewohner des Hauses Johannes unbefangen den mitreißenden Groove der Lieder aufnahmen und mit ihren Ausdrucksmitteln wiedergaben. Die Sorgen des Alltags zu vergessen, den Gefühlen Freiheit zu verschaffen, dazu dienten Lieder wie "Oh Happy Day" oder "Ride the Chariot".


Liebe ist die Botschaft
Englisch sei die Originalsprache, so Chorleiterin Mink. "Aber die Sprache ist egal. Das Gefühl ist in der Musik". Genau dieses Umsetzen gelang den Sängerinnen und Sängern auf hinreißende Art. Sie kehrten in ihren Darbietungen, zum Teil mit Soloparts unterstützt, das Innerste nach außen. Enthusiastisch erklang "I will follow him" oder "Sijahamba"; der Chor verließ sich dabei voll und ganz auf seine Stimmgewaltigkeit. Nur bei wenigen Stücken kamen Percussion und eine Flöte zum Einsatz. "Love is the Message" – Liebe ist die Botschaft – stand in vielen unterschiedlichen Ausdrucksformen im Zentrum. Gefühlvolle Lieder wie das "Hallelujah" von Leonhard Cohen oder "Washing of the Water" trug der Chor voll Leichtigkeit und Klangfülle vor. Die Weise "Gede nibo", ursprünglich ein Tanz aus Tahiti, lebe von der rhythmischen Verschiebung, machte Angela Mink auf Besonderheiten aufmerksam: "Jeder Sänger hat im Grund eine einzelne Stimme", weckte sie die Neugier der Zuschauer in ihrer erfrischenden Moderation.

Zum Schluss forderte die Chorleiterin beim "Amen" erneut auf ihre unwiderstehliche Art die Unterstützung des Publikums ein.

Sie selbst tanzte durch den Mittelgang der Bahlinger Kirche, Soli jubelnd, und ihre zusehends wachsende Sängerschar anfeuernd. Mittlerweile hielt es die Bewohner des "Hauses Johannes" kaum mehr in den Bänken. Und so war es die Krönung des Abends, mitverfolgen zu können, wie die vornehmlich jungen Leute ihrer Freude und Dankbarkeit unbefangen Ausdruck gaben und mit bewegenden Gesten jedem einzelnen Sänger eine Blume überreichten.



Die Badische Zeitung schrieb am 3. Juni 2011 ...
Gospel-Gefühl in St. Bonifatius
Der 35-köpfige Gospel- und Soulchor "Soulvation" unter Angela Mink riss die Zuhörer in der gut besuchten Kirche mit.

Foto Soulvation EM

  • Ein schöner Rahmen: Am Sonntag trat der Soulvation-Gospel- und Soulchor in der gut besuchten St. Bonifatius Kirche auf und die zahlreichen Zuhörer ließen sich begeistern und mitreißen. Foto: Fabian Dörr

EMMENDINGEN. Gut besucht war die Kirche St. Bonifatius beim Konzert von "Soulvation", dem Gospel- und Soulchor, Mitglied des Tonart-Vereins – und die Besucher waren begeistert.
Die Gospelmusik entwickelte sich in afroamerikanischen Gemeinden, während der Zeit der Unterdrückung durch die Weißen, im 20. Jahrhundert. Die Afroamerikaner waren der Überzeugung, dass das Leben nach dem Tod nur besser werden konnte. Ziel war es daher, die Sorgen des Alltags zu vergessen und gute Laune durch aktive Beteiligung im Gottesdienst zu schaffen.

Genau dieses Gefühl versucht auch "Soulvation", der seit 15 Jahren bestehende Gospelchor, zu vermitteln. "Ziel ist es, das Publikum zu animieren und aktiv, zum Beispiel durch Klatschen, miteinzubinden", erklärt Angela Mink, Leiterin des Chors. In dem anderthalbstündigen Programm sang der Chor bekannte Songs und Gospels, wie "Oh happy Day", aber auch gefühlvollere Lieder, wie "Halleluhja" von Leonard Cohen . Neben den überwiegend englischen Texten waren auch afrikanische Lieder vertreten.

Die inzwischen 35 Sänger und Sängerinnen verlassen sich dabei, bei sehr hohem Niveau, nur auf ihre Stimmen; nur bei einigen wenigen Stücken kamen Percussion und eine Flöte zum Einsatz. Ebenso bot der Chor einige Soliparts, die leider durch den Gebrauch eines Mikrophons die Atmosphäre ein wenig verletzten; die Solisten hätten dieses Hilfsmittel aufgrund ihres Könnens auch gar nicht gebraucht.
Trotz ihres "schweren Standes, da viele Menschen, vor allem in der katholischen Kirche, den Gottesdienst mit Strenge verbinden und deshalb diese Art von Gottesdienst nicht gewohnt sind", so Mink, schaffte es die Gruppe, die Zuhörer zum Mitklatschen und -singen zu bewegen und zu begeistern. Am Anfang waren die Besucher noch zurückhalten, doch das änderte sich mit zunehmender Zeit. Und am Ende der Aufführung standen die Besucher in den Kirchenbänken und klatschten verdienten Beifall für "Soulvation", die für einen schönen Sonntagabend gesorgt hatten.